Fieber – Universum Berlin 1930 – 1933
Berlin ist 1930 die glanzvolle Metropole des neuen Europas, schneller und freier als die anderen Hauptstädte des Kontinents. Nirgendwo sonst liegen Verschwendung und Elend so dicht beieinander. Während sich Kommunisten und Nationalsozialisten blutige Saalschlachten liefern und die amerikanische Journalistin Dorothy Thompson Hitler interviewt, lädt der jüdische Hellseher Erik Jan Hanussen die Berliner SA-Führung zu „Weekend-Fahrten“ auf seiner Luxusyacht ein. Maud von Ossietzky verfällt aus Sorge um ihren Mann Carl immer mehr dem Alkohol, und der KPD-Vorsitzende Ernst Thälmann findet Trost bei seiner Geliebten. Heinrich Brüning, eben noch Kanzler des Deutschen Reichs, spielt am Abend seiner Entlassung mit seiner Patentochter „Mensch ärgere Dich nicht“. Am Ende geht es nur noch um eins: Kommt das „Dritte Reich“?
Das Faszinosum Berlin stand in den vergangenen Jahren im Zentrum der Serie „Babylon Berlin“, die Millionen Zuschauer fand, und ist auch Gegenstand des Buchs „Fieber. Universum Berlin 1930 – 1933“. Peter Walther zeichnet darin ein lebendiges Bild einer Stadt am Abgrund. Der aufmerksame Leser ahnt bei der Lektüre, dass sich Geschichte nicht wiederholt, jedoch in neuen Gestalten „modifiziert“ zurückkehren kann (taz). Am 7. Mai um 18.00 Uhr liest der Autor im Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde. Eintritt 8,00 Euro, ermäßigt 6,00 Euro. Um Voranmeldung unter Tel. 03531 30788 oder museum-finsterwalde@lkee.de wird gebeten.
