Aktiv dem demografischen Wandel begegnen
Im Zuge einer ersten Schulung zur Qualifizierung „Wohnberatung“, welche vom 9.10.2023 bis 13.10.2023 im Schloss Grochwitz in Herzberg (Elster) für Mitarbeitende der Pflegestützpunkte im Land Brandenburg durchgeführt wurde, entstand die Idee zur Gründung eines „Landesarbeitskreises Wohnberatung Brandenburg“. Der Landkreis Elbe-Elster organisierte in Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt diese Schulung, um dem immer wichtigeren Thema der Wohnberatung gerecht zu werden. 22 Anmeldungen aus sechs Landkreisen und vier kreisfreien Städten folgten. Im Zuge des ersten Durchgangs konnten davon bereits zwölf Teilnehmer geschult werden.
Finanziert wurde diese Schulung durch den von der Landesregierung Brandenburg im Jahr 2020 ins Leben gerufenen „Pakt für Pflege“. Mit dem „Pakt für Pflege“ soll die Pflege vor Ort gestärkt und nachhaltig gestaltet, Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen insbesondere im ländlichen Raum entlastet, Beratungsstrukturen ausgebaut und die Fachkräftesicherung in der Pflege gefördert werden. Für die Umsetzung stehen jährlich insgesamt rund 22 Millionen Euro in Brandenburg zur Verfügung.
Roland Neumann, Erster Beigeordneter und Kämmerer des Landkreises Elbe-Elster, begrüßte die Teilnehmer im Schloss Grochwitz und verdeutlichte noch einmal die Wichtigkeit der eigenständigen, professionellen und unabhängigen Wohnberatung im Land Brandenburg, um sich aktiv dem demografischen Wandel zu stellen.
Am Ende der Woche waren sich alle Teilnehmenden darüber einig, wie wichtig der regelmäßige Austausch und eine Vernetzung der einzelnen Landkreise zum Thema „Wohnberatung“ ist. Damit war die Entscheidung zur Gründung des „Landesarbeitskreises Wohnberatung Brandenburg“ gefallen.
Der Wunsch der meisten (älteren) Menschen ist es, möglichst lange zu Hause in der vertrauten Umgebung wohnen zu bleiben. Allerdings ist das eigene Zuhause oft nicht an bestehende Einschränkungen und Bedürfnisse angepasst und birgt zahlreiche Hindernisse und Gefahrenquellen.
Um den Ratsuchenden ein möglichst selbstständiges und sicheres Leben in ihrem vertrauten Wohnumfeld zu ermöglichen, sind Kenntnisse über Möglichkeiten der individuellen Anpassung der Wohnung, Ausstattungsänderungen, Hilfsmittel, baulichen Maßnahmen, Wohnungswechsel und zur Auswahl und Inanspruchnahme von bundes- und/ oder landesrechtlich vorgesehenen Sozial- und Versicherungsleistungen sowie zu sonstigen Unterstützungsangeboten notwendig.
Ziel der Wohnberatung ist es, das Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen oder zu verlängern. Ein nicht von der Hand zuweisender Nebeneffekt ist natürlich auch die Kosteneinsparung sowohl für die Betroffenen als auch für die öffentliche Hand (Kommunen, Landkreise, Pflegekassen, Krankenkassen).
Als Dozentin konnte Susanne Tyll aus Nordrhein-Westfalen gewonnen werden, die bereits auf langjährige berufliche Erfahrungen in der konzeptionellen Beratung sowie Fortbildung von Einrichtungen und Mitarbeiter*innen der sozialen Arbeit, insbesondere der Altenarbeit, zurückgreifen kann.
Im Pflegestützpunkt Elbe-Elster konnte über den „Pakt für Pflege“ und der darin enthaltenden Richtlinie zur Förderung des Ausbaus und der Weiterentwicklung von Pflegestützpunkten seit 1. November 2021 das Beratungsangebot um eine Stelle „Wohnberatung“ erweitert werden.
Der „Landesarbeitskreis Wohnberatung Brandenburg“ wird gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz Brandenburg, dem Pakt für Pflege Brandenburg sowie dem Landkreis Elbe-Elster.
Wenn Sie Interesse an einer Wohnberatung oder weiteren Informationen haben, beraten wir Sie gern.
Telefon/Wohnberatung: 03535 46-2984
E-Mail: pflegestuetzpunkt@lkee.de