Landrat reagiert auf Diskussionsbeitrag von Finsterwaldes Bürgermeister zur künftigen Krankenhausstruktur
Landrat Christian Jaschinski weist den von Finsterwaldes Bürgermeister Jörg Gampe erhobenen Vorwurf mangelnder Transparenz in der Krankenhausproblematik zurück.
„Der Vorwurf ist unberechtigt. Der Landkreis hat ein großes Interesse daran, dass die Diskussion um die künftige Krankenhausstruktur im Landkreis transparent und auch sehr breit geführt wird. Dies betrifft auch die Bürgermeister der Standortkommunen. Wenn Herr Gampe davon redet, dass er keine Antworten auf seine Fragen erhalten hat, meint er Fragen, die er zu einzelnen im Krankenhaus früher oder auch derzeit noch beschäftigten Ärzten gestellt hat. Als Hauptverwaltungsbeamter dürfte Herr Gampe wissen, dass der Personaldatenschutz es verbietet, mit Dritten über Details aus Arbeitsverhältnissen zu sprechen. Ebenso dürfte ihm die Vertraulichkeit von Aufsichtsratsberatungen bekannt sein. Es ist unverständlich, dass er dennoch immer wieder solche Fragen stellt, um sich dann wider besseres Wissen darüber zu beschweren, dass er keine Antworten erhält“, so Landrat Christian Jaschinski.
Aus Sicht des Landkreises verkennt der Bürgermeister, dass die schwierige finanzielle und personelle Situation der Elbe-Elster Klinikum GmbH auf Rahmenbedingungen beruht, die nicht von der GmbH oder dem Landkreis alleine beeinflusst werden können. Fast alle deutschen Krankenhäuser haben mit einer geringen Bettenauslastung und personellen Engpässen zu kämpfen. „Man muss nicht nur nach Spremberg schauen, um zu wissen, welche Folgen es hat, wenn man nicht rechtzeitig gegensteuert. Ich möchte weder eine geregelte noch eine ungeregelte Insolvenz unserer Krankenhausgesellschaft erleben“, sagt der Landrat.
Aus Sicht von Christian Jaschinski ist es auch eine haltlose Behauptung, der Landkreis würde die 3+1 Alternative alternativlos umsetzen wollen. Aus seiner Sicht würde die Zentralisierung der stationären Versorgung in einem Neubau an zentraler Stelle des Landkreises tatsächlich die größten Chancen bieten, eine hochwertige medizinische Versorgung auf Dauer im Landkreis zu sichern und dabei auch noch medizinische Angebote vorzuhalten, die bislang im Landkreis nicht möglich sind. Aufgrund ihrer Randlage und Nähe zu anderen Krankenhäusern wäre das an den bisherigen Standorten nicht möglich. Allerdings soll auch eine alternative Lösung für den Fall entwickelt werden, dass es für solch einen Neubau keine Fördermittel geben würde. Zudem sollen die vorhandenen Standorte so weiterentwickelt und umstrukturiert werden, dass sie im Rahmen der bundesweiten medizinischen Strukturen dauerhaft hochwertige Angebote, vor allem im ambulanten Bereich, vorhalten können.
Landrat Christian Jaschinski mahnt: „Wir befinden uns wie alle anderen Krankenhäuser in einem schwierigen Umstrukturierungsprozess. Wer in dieser Situation nicht bereit ist, über Alternativen nachzudenken, sondern ausnahmslos an den bisherigen Strukturen festhalten will, gefährdet das gesamte Klinikum und damit die medizinische Versorgung unserer Bevölkerung. Ich appelliere an Bürgermeister Gampe, sich diesem Prozess nicht zu verschließen, sondern ihn sachlich mitzugestalten.“