25. Internationales Puppentheaterfestival in Elbe-Elster – alles andere als Kinderkram
Vom 15. bis 24. September findet das 25. Internationale Puppentheaterfestival in Elbe-Elster statt. Dass dabei nicht nur Kinder auf ihre Kosten kommen, zeigt ein Blick in das diesjährige Festivalprogramm. Die Nachfrage der Festivaltickets beweist es: das Publikum jenseits der zwanzig schätzt das Puppentheater als eigenständige darstellende Kunstform. Die Bühnen der Puppenspieler bieten Raum für jegliche Genres, Materialien und Figuren ermöglichen ein vielseitiges Spiel.
Schaurig-schön und mit virtuosem Spiel wird das Festival mit dem Musical-Klassiker „Tanz der Vampire“, inszeniert vom Theater con Cuore, am 15. September im Refektorium Doberlug eröffnet. Regie führte Karl Huck, der dem ein oder anderen Hiddensee-Besucher von der Seebühne Hiddensee bekannt sein dürfte. Dass Puppentheater sogar mit Füßen funktioniert, beweist das Theater mit Hand und Fuß. Zusehen ist „Der Fußmord und andere Liebesdramen“ in Auszügen bei der Eröffnung des Festivals und in voller Länge am darauffolgenden Tag im Museum Mühlberg 1547. Wie man humorvoll scheitert, bringt das Theater Bautzen mit dem Stück „Schrebergartenblues – Trügerische Idylle“ am 17. September, um 17.00 Uhr auf Gut Saathain auf die Bühne. Am Abend erzählt theater 1 im Miniaturenpark Elsterwerda einen zeitgemäßen Pinocchio für Erwachsene, der den Charme des Originals bewahrt hat.
Fans des traditionellen Kaspertheaters kommen am 19. September in der BücherKammer in Herzberg auf ihre Kosten. Doch Vorsicht! Der Kasper vom Autonomen Kaspertheater Jacob Simon ist etwas deftiger und hantiger als seine Kollegen in Kinderstücken. In Kraupa kann man traditionelles Marionettentheater genießen. In einer sehr berührenden und herausragend gespielten Inszenierung zeigt das Figurentheater Ambrella in Kooperation mit dem Theater Rosenfisch das Georg Büchner Lustspiel „Leonce und Lena“.
Humorvoll wird es am 19. September in der Museumsscheune Uebigau und am 22. September im Café Matthias in Körba, wenn ein Kneiper statt seiner Frau einen Waschbären findet. Bei dem Stück „Biete Waschbär, suche meine Frau“, gespielt vom Dresdner Figurentheater, führte die in Elbe-Elster bekannte und beliebte Puppenspielerin Conny Fritzsche Regie. Im Mitteldeutschen Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda kombiniert Bettina Beyer am 21. September in dem Stück „Trauermantel und Birke – ein Schradenmärchen“ ihr heimatkundliches Wissen mit ihren Kenntnissen als Kräuterfrau. Filigrane Scherenschnitte entführen das Publikum in die Welt des Schattentheaters.
Ein echtes Highlight erwartet am 21. September die Gäste auf dem Atelierhof Werenzhain, wenn das tschechische Divadlo ALFA Theater die Bühne betritt. Die Inszenierung des Klassikers „Die drei Musketiere“ hat bis dato 22 Preise abgeräumt und bietet Spannung, Situationskomik und wilde Duelle.
Preisgekrönt sind auch die Puppenbühnen, die am 23. September im Kurhaus Bad Liebenwerda die Lange Nacht des Puppenspiels bestreiten. Die Bühne Cipolla verwandelt in exzellenter Spielweise und Formensprache Schiller Balladen in expressives und poetisches Figurentheater mit Livemusik. Alex und Barti aus Dänemark sind weltweit Kult und machen musikalisch weiter. Virtuos lässt Alex seine Puppe Barti an über 100 Fäden nicht tanzen, sondern Instrumente spielen und singen.
Sollte man nicht schon längst in den Bann des Puppenspiels gezogen sein, so sollte man dem Puppentheaterfestival unbedingt einen Besuch abstatten und staunen, was Puppentheater alles vermag.
Alle Stücke mit den Spielzeiten, Spielstätten und Ticketinformationen findet man auf der Website des Festivals unter www.puppentheaterfetival-ee.de. Das Festivalbüro ist unter kulturamt@lkee.de oder unter der Telefonnummer 03535 46 5101 zu erreichen.