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21.08.2014

Staatssekretär Karl-Josef Laumann besuchte Elbe-Elster-Klinikum

Seit Dezember 2013 ist Karl-Josef Laumann Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit Bevollmächtigter der Bundesregierung für Patienten und Pflege. Ein Grund für ihn, der Einladung der Landtagsabgeordneten Anja Heinrich am 20. August zu folgen und sich ein praxisnahes Bild im Haus Elsterwerda des Elbe-Elster-Klinikums zu machen.

Landrat Christian Heinrich-Jaschinski, Landtagsabgeordnete Anja Heinrich, Dr. Erhard Wolf und Michael Neugebauer begrüßten Staatssekretär Karl-Josef Laumann, der positive Signale aus Elbe-Elster zur medizinischen Grundversorgung auf dem Land mit nach Berl

Landrat Christian Heinrich-Jaschinski, Landtagsabgeordnete Anja Heinrich, Dr. Erhard Wolf und Michael Neugebauer begrüßten Staatssekretär Karl-Josef Laumann, der positive Signale aus Elbe-Elster zur medizinischen Grundversorgung auf dem Land mit nach Berl

Gemeinsam mit Landrat Christian Heinrich-Jaschinski, Dr. Erhard Wolf als Aufsichtsratsvorsitzenden und Klinikum-Geschäftsführer Michael Neugebauer begrüßte sie den Gast aus Berlin in dem Wissen, dass Elbe-Elster eines der erfolgreichsten Kliniken in Brandburg führt und auch Elsterwerda im Verbund mit dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) als gutes Beispiel für die medizinische Grundversorgung im ländlichen Raum dient. Das Elbe-Elster-Klinikum mit ca. 940 Mitarbeitern, darunter rund 100 Ärzten, ist mit seinen drei Standorten größter Arbeitgeber im Landkreis. Michael Neugebauer sieht das Klinikum als Dienstleister der medizinischen Grundversorgung. Immerhin werden hier jährlich ca. 20.000 Patienten stationär und rund 22.000 ambulant behandelt. Doch gerade die ambulante Behandlung steht im Gegensatz zu den eigentlichen Aufgaben eines Krankenhauses. Denn mit Finsterwalde und Herzberg hat das EE-Klinikum 465 Betten. Wenn auch das angegliederte Medizinische Versorgungszentrum mit seinen verschiedenen Fachärzten für das Klinikum nicht das Hauptthema ist, ist die medizinische Grundversorgung ohne diese Einrichtung im ländlichen Raum nicht zu halten. Das wussten auch Landrat Christian Heinrich-Jaschinski und Michael Stübgen (MdB). Es mangelt an Ärzten. Trotz mehrerer Anläufe die medizinische Ausbildung zu erhöhen, habe die Landesregierung diesem Ansinnen widersprochen und selbst eine Debatte darüber im Ausschuss abgelehnt, wusste Anja Heinrich aus der Parlamentsarbeit zu berichten. Außerdem sollte mindestens ein Krankenhausstandort gekippt werden, da die Landesregierung eigene Pläne hatte.

Klinikum-Geschäftsführer Michael Neugebauer präsentierte ein auch für die Zukunft gut aufgestelltes Klinikum

Klinikum-Geschäftsführer Michael Neugebauer präsentierte ein auch für die Zukunft gut aufgestelltes Klinikum

Doch generell gilt: „Wir müssen in der Politik eine neue Gesundheitsdebatte anstoßen“, sagte Karl-Josef Laumann, denn in Deutschland werden 2-3000 Ärzte zu wenig ausgebildet, die an Krankenhäusern oder als niedergelassene Ärzte schon jetzt besonders im ländlichen Raum fehlen. Dr. Erhard Wolf: „Wenn die hausärztliche Versorgung nicht mehr gewährleistet ist, muss dies das Krankenhaus als letzte Säule abfangen. Das kann nicht politisch gewollt sein.“ Natürlich sieht das die Kassenärztliche Vereinigung an Hand der Statistiken anders. Das Klinikum lässt keinen Zweifel daran, man habe sehr gute Erfahrungen mit ausländischen Ärzten gemacht. Ihre hochqualifizierte Ausbildung mit entsprechender Zulassung und Praxiserfahrung entspreche den Standards. Doch die Anwerbung ausländischer Ärzte kann nicht das politische Ziel sein, stellte Staatssekretär Laumann klar. Auch mit Blick auf den numerus clausus an den medizinischen Fakultäten müsse sich etwas ändern. Aus Anwärtern mit Abiturnote 1,0 seien nicht automatisch gute Ärzte zu machen. Landrat Christian Heinrich-Jaschinski erläutere, dass man sich in Bezug auf Demographie und einer älter werdenden Gesellschaft durchaus bewusst ist, was auf den Landkreis zukommt. Er sei dankbar für den politischen Spielraum, dass der Landkreis das Klinikum als kommunales Unternehmen in Eigenverantwortung übernehmen konnte. Auch dafür, dass Gesetze so gemacht wurden, das Medizinische Versorgungszentren entstehen können. Beides habe sich bewährt. Seit Jahren schaffe man durch die Ausschreibung von Medizinstipendien Anreize, junge Ärzte in den ländlichen Raum wie Elbe-Elster zu holen. Heute stehen 16 Medizinstudenten unter Vertrag, die nach dem Studium als frei praktizierende oder angestellte Ärzte im Krankenhaus zur Verfügung stehen. Doch auch Staatssekretär Laumann wusste, die Zeiten für eine Ein-Mann-Praxis auf dem Land sind vorbei. Gemeinschaftspraxen bis hin zu Medizinischen Versorgungszentrum, bei denen personell, finanziell und fachübergreifend ein Rad in das andere greift, sind das Zukunftsmodel. Er verglich es mit dem einstigen Tante Emma Laden. „Die Leute gehen lieber in Supermärkte, wo sie alles auf einmal haben können und klappern nicht mehr fünf Läden ab. So ist das auch bei Ärzten.“ Karl-Josef Laumann lobte jedoch, dass die gesundheitliche, einschließlich die hausärztliche Versorgung im Landkreis Elbe-Elster funktioniert. In anderen Kreisen hört er oft das Gegenteil. Für ihn habe die Kassenärztliche Vereinigung politisch einen Sicherstellungsauftrag an medizinischer Versorgung. Aus ihrer Sicht gibt es auch genügend Ärzte. Was bleibt, ist nach wie vor die ungerechte Verteilung, vor allem auf dem Land.

 

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