Lubwartturm in Bad Liebenwerda
Der Lubwart ist das älteste Bauwerk im Landkreis Elbe-Elster. Er befand sich im Jahre 1207 im Bau. In dieser Zeit wurde im Zuge des zweiten deutschen Landesausbaus für die verwaltungsmäßige und militärische Sicherung des Gebietes auf dem „lieben Werder“ eine namensgleiche Burg mit dem Lubwart als Wehrturm errichtet.
Als im 14. bis 15. Jahrhundert die Burgen ihre militärische Funktion verloren, wurden die meisten dieser Herrensitze in Schlösser umgewandelt. Dieser Übergang zum Schloss erfolgt in den Jahren 1422 bis 1424, als Herzogin Offka (Euphemia von Oels) das Vorderschloss errichten lässt.
Die nächste bauliche Veränderung erfolgt in den Jahren 1568-1579, als die Anlage zum Jagdschloss im Renaissance-Stil umgestaltet wird. Dabei wird auch der backsteinsichtige mittelalterliche Wehrturm verputzt, im oberen Teil verjüngt, mit einem ovalen Turmaufbau erhöht und einem Kuppeldach ausgestattet. Ab diesem Zeitpunkt diente er nur noch als Landmarke, zu repräsentativen Zwecken.
Im Jahre 1733 vernichtet ein Brand große Teile des Schlosses. Auch der Lubwart fängt Feuer und brennt aus. Ein Großteil des Renaissanceaufbaus wird hierbei so stark beschädigt, dass dieser bis auf den heutigen Rest abgetragen werden muss. Danach war der Lubwart viele Jahre dem Verfall preisgegeben. 1907 gab es sogar Bestrebungen, den Turm abzureißen. 1913 erwirbt die Stadt den Turm.
Der Liebenwerdaer Heimatverein macht 1928-29 den Innenbereich wieder begehbar. 1965 wird unter Leitung von M.K. Fitzkow der Lubwart mit einem Sanierputz ausgestattet. Im Jahre 2011 bekam er im Rahmen einer umfassenden Gebäudesanierung seine ursprüngliche backsteinsichtige Fassade zurück.
Gerd Günther
