Deutschlands Gleichstellungsbeauftragte trafen sich in Würzburg
Die 28. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands sowie das 40-jährige Jubiläum der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) war ein voller Erfolg und ein tolles Wiedersehen. Das ist das Fazit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Elbe-Elster, Andrea Emisch-Marczykowski. Sie hatte vom 15. bis 17. September 2024 an der Bundeskonferenz in Würzburg teilgenommen. Dieses Jahr stand dabei das Thema „Armut, die“ mit all seinen Facetten weiblicher Armut im Vordergrund. In 17 Foren wurde diskutiert, zugehört und sich fachlich ausgetauscht. Die Gleichstellungsbeauftragte hat viel Positives mit in die Heimat genommen: „Ich habe sehr viele neue Impulse bekommen und danke dem gastgebenden Team der Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg für den tollen Empfang. Toll war auch, dass die Bundesministerin Lisa Paus und Verena Bentele, die Präsidentin des VdK, mit dabei waren.“
Gleichzeitig wurde die Erfolgsgeschichte von 40 Jahren BAG gefeiert und gewürdigt. Die zugehörige Jubiläumsbroschüre ist nicht nur umfassend und wertschätzend, sondern auch besonders. Sie beinhaltet die geschichtliche Entwicklung der BAG von 1984 bis heute und beleuchtet eine Vielzahl individueller Erfahrungen und Erlebnisse. Die Broschüre beantwortet relevante Fragen und gibt einen Ausblick auf die zukünftigen Aufgaben, die auch hier vor Ort relevant sind.
Neben viel fachlichem Input nahm am zweiten Tag vor allem die Abstimmung über die Anträge aus den Landesarbeitsgemeinschaften eine zentrale Stellung ein. Die Gleichstellungsbeauftragten stimmten unter anderem diesen wichtigen Forderungen an die Bundesregierung zu:
- Abschaffung des Ehegattensplittings zur Überwindung tradierter Geschlechterrollen und Aufgabenverteilung innerhalb von Ehen
- Verbesserung der Situation ungewollt Schwangerer
- In Umsetzung der Istanbul-Konvention mit dem Gewalthilfegesetz geschlechtsspezifische Gewalt zügig und wirkungsvoll bekämpfen
- Proaktive, aufsuchende Krisenintervention und Beratung für Kinder nach Vorfällen von Partnerschaftsgewalt
Die Gleichstellungsbeauftragte Andrea Emisch-Marczykowski betont: „Nun ist die Politik gefragt. Die Forderungen bedürfen keiner weiteren jahrelangen Wartezeit.“
Im Landkreis Elbe-Elster hat Gleichstellungspolitik von Anfang an einen hohen Stellenwert. Nach der Großkreisbildung im Dezember 1993 wurde am 6. Juni 1994 die erste Gleichstellungsbeauftragte, Marita Gürtler, durch den Kreistag ernannt. Seitdem gibt es zum Beispiel regelmäßige Sprechstunden zu Gleichstellungsproblemen, Hilfestellung für Ratsuchende in enger Zusammenarbeit mit den Beratungs- und Verwaltungsstellen und sonstigen Einrichtungen, Stellungnahmen, in denen Gleichstellungsfragen behandelt oder berührt werden sowie eine Mitwirkung bei allen gleichstellungsrelevanten Vorgängen im Landkreis.