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Nachlese zur Online-Klimaschutzveranstaltung „Klimaschutz Global und Regional“ 

(Fazit COP26; Wege zur Klimaneutralität) am 7. Dezember 2021, 10 bis 14 Uhr und Ausblick I/2022

Die ursprünglich vom Landkreis geplante Klimaschutzveranstaltung wurde aufgrund der überregionalen Resonanz als Regionale Energiekonferenz Lausitz-Spreewald „Klimaschutz- Global und Regional“ und damit als ein Gemeinschaftsprojekt des Regionalen Energiemanagements der Regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald, dem Klimaschutzmanagement des Landkreises Elbe-Elster sowie der NGO German Watch e.V. im Online-Format durchgeführt.


Als Moderator konnte der Vorsitzende des Bundesverbandes Emissionshandel und Klimaschutz (bvek) e,V. Herr Robert Tippmanngewonnen gewonnen werden, der seit zwei Dekaden im internationalen Klimageschäft tätig ist und auch selbst Teilnehmer der UN-Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow war.


Schwerpunkte der Veranstaltung waren im ersten Veranstaltungsblock die Ergebnisse der vom 31. Oktober bis 13. November 2021 stattgefundenen UN-Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow und die Vorstellung der Fortschreibung des Regionalen Energiekonzeptes Lausitz-Spreewald.


Durch Herrn Matthias Poralla von der Perspectives Climate Group, welche selbst bei der UN-Weltklimakonferenz als registrierte Teilnehmer-Organisation mit eigenen Veranstaltungen vertreten war, wurden zunächst die Ergebnisse der COP 26 analysiert und im Detail vorgestellt. Hierzu gehört der neu geschaffene „Mechanismus zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) und zur Förderung nachhaltiger Entwicklung“ (Artikel 6.4). Die durch diesen Mechanismus erzielten Treibhausgas-Minderungen durch Projekte von Privatinvestoren können von dem Land, in dem sie realisiert wurden, in ein anderes Land transferiert und gegen das dortige Klimaschutzziel angerechnet werden.

  • Die effektivste Klimaschutzmaßnahme auf dem Weg zur Klimaneutralität sowohl für Unternehmen als auch für Kommunen ist jedoch, THG-Emissionen zu vermeiden. Das kann vor allem durch Umstieg auf erneuerbare Energien oder durch innovative Technologien realisiert werden.
  • Das zweitwirksamste Mittel für den Klimaschutz ist, THG-Emissionen, die nicht vermieden werden können, zu reduzieren. Das kann durch Energieeffizienzmaßnahmen erreicht werden.
  • Die Kompensation unvermeidbarer THG-Emissionen bildet das letzte Klimaschutzinstrument. Die Idee dahinter ist, dass es für das Klima nicht entscheidend ist, wo Emissionen ausgestoßen oder vermieden werden. Somit eröffnet der o.g. Artikel 6.4. diese Möglichkeit zum Ausgleich (Kompensation) unvermeidbarer prozessbedingter Treibhausgasemissionen mithilfe hochwertiger zertifizierter Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern.

Durch Andrea Frau Wiesholzer von der NGO German Watch e.V. wurden basierend auf der Studie der Agora Energiewende die Wege und Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität für Deutschland aufgezeigt. Ziel ist am Ende die Erreichung einer Klimaneutralität auf nationaler Ebene bis spätestens 2045.


Anschließend stellte Herr Toni Loitsch, Regionaler Energiemanager der Regionalen Planungs-gemeinschaft Lausitz-Spreewald, die ersten Zwischenergebnisse der Fortschreibung des Regionalen Energiekonzeptes Lausitz-Spreewald unter Berücksichtigung der Arbeiten zum Klimaplan und der Energiestrategie 2040 des Landes Brandenburg vor.

Im zweiten Veranstaltungsblock gab zunächst Herr Matthias Kroehnert, Stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes Emissionshandel und Klimaschutz (bvek) e,V. einen umfassenden Überblick zu den Themen:

  • Emissionshandelssysteme (EU-ETS; nEHS) und Marktmechanismen für Unternehmen und Privat
  • Nachhaltigkeit ,CO2-Kompensation und Klimaneutralität für Unternehmen durch die Möglichkeit zum Ausgleich (Kompensation) unvermeidbarer Treibhausgasemissionen mithilfe hochwertiger zertifizierter Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern
  • Klimaschutzmarketing als innovatives Alleinstellungsmerkmal für Unternehmen

Angesichts knapper öffentlicher Kassen steht eine – kostenverursachende - Kompensation von Treibhausgasemissionen im Ausland verständlicherweise nicht im Vordergrund von kommunalen Klimaschutzaktivitäten und wird eher von global tätigen Unternehmen genutzt. Viele kleine und mittelständige Unternehmen, aber eben auch Kommunen, wollen ihre unvermeidbaren Emissionen nicht durch Klimaschutzprojekte im Ausland, sondern lieber in der eigenen Region ausgleichen. Das ist verständlich, denn so kommen die investierten Mittel der Region zu Gute und Klimaschutz wird für alle Interessierten vor Ort sichtbar. Hierfür bieten sich Moorschutzprojekte gemäß dem Standard „ MoorFutures“ an, die für Mecklenburg-Vorpommern entwickelt wurden und die nun auch das Land Brandenburg nutzen will.
Im Vortrag „MoorFutures in Brandenburg - Mit der Magie der Moore das Klima schützen“ stellte Herr Silvan Weber von Flächenagentur Brandenburg GmbH das Potential der Moore in Brandenburg als natürliche Klimasenken und die Möglichkeit der Nutzung von MoorFutures-Zertifikaten vor. Hierbei wurde insbesondere auch auf die Untersuchungen im Flachmoor im Loben im Landkreis Elbe-Elster hingewiesen.


In der abschließenden offenen Diskussion wurden viele Fragen zu Themen wie Rolle der Biomasse und Biomethan bei der Wärme – und Verkehrswende, zur Rolle von Wasserstoff, zur Definition und in Vorbereitung befindlichen internationalen Standardisierung des Begriffs Klimaneutralität (ISO 14068) sowie zur Rolle natürlicher und technischer Klimasenken, zu künftigen nationalen Berichtspflichten für Treibhausgasemissionen und zur Kennzeichnung von Produkten mit spezifischen CO2-Emissionen bei Herstellung und Transport (PCF-Product Carbon Footprint) aufgeworfen. Weiterhin wurde angefragt, inwieweit das vom Koalitionsvertrag vereinbarte vereinfachte Repowering von Windenergieanlagen im Regionalen Energiekonzept Lausitz-Spreewald beücksichtigt werden wird.


Hier finden Sie die Unterlagen zu den Vorträgen:

  1. Fazit der UN-Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow 2021 Matthias Poralla, Perspectives Climate Group GmbH
  2. Wo stehen wir auf dem Weg zur Klimaneutralität? Andrea Wiesholzer, Germanwatch e.V.
  3. Fortschreibung des Regionalen Energiekonzeptes Lausitz-Spreewald Toni Loitsch, Regionaler Energiemanager Lausitz-Spreewald
  4. Marktmechanismen für Unternehmen und Privat; Best-Practice-Beispiele Michael Kroehnert, Stellvertretender Vorsitzender Bundesverband Emissionshandel und Klimaschutz (bvek)
  5. Investition in regionale Moor-Wiedervernässungs-Projekte (MoorFutures) Silvan Weber, Flächenagentur Brandenburg GmbH

Ausblick zur nächsten Veranstaltung:

In einer weiteren Online-Veranstaltung des Landkreises Elbe-Elster mit Partnern soll es im I. Quartal 2022 um Klimabilanzierung und Netzwerke für Unternehmen und Regionen gehen. Wir sind dazu bereits mit namhaften Referenten*innen im Gespräch.

Nachfolgend die Tagesordnung im ersten Entwurf :

8. INFO-VERANSTALTUNG ZUM KLIMASCHUTZ
Schwerpunkt Klimabilanzierung und Netzwerke für Unternehmen und Regionen

Termin: Donnertag, 3. März 2022 (Änderungen vorbehalten)

Vortragsprogramm ( Online oder Hybrid )


• Impulsvortrag „VOM ENERGIEMANAGEMENT ZUM KLIMAMANAGEMENT - ÜBER 5 STUFEN – IN 14 SCHRITTEN“

• „Vom Energiaudit zum Carbon Footprint“

• „Auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen“ (Best Practice Beispiel aus dem Landkreis Elbe-Elster)

• „Pilotprojekt Klimaneutrales Handelsunternehmen“

• „Wege zu REAL ZERO für Unternehmen und Gebäude in der Praxis“

• „Transformationskonzepte zur Klimaneutralität und deren Förderung“

• Vorstellung des BÜNDNISSES KLIMANEUTRALES ALLGÄU 2030 als beispielhaftes regionales Bündnis von Unternehmen, Kommunalverwaltungen, Schulen und Vereinen


Für Rückfragen und Anregungen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung:

Klimaschutzmanagement des Landkreises Elbe-Elster
Tel.: 03535 462678; E-Mail: klimaschutz.elbeester@lkee.de

Kontakt


Frau Carmen Finkel

Sekretärin
Ludwig-Jahn-Straße 2
04916 Herzberg
Telefon: 03535 46-2659
Fax: 03535 46-9111
E-Mail: kea.planung@lkee.de oder Kontaktformular
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