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21.11.2016

„Pflegebedürftige haben Anspruch darauf, dass angemessen für sie gesorgt wird“

Netzwerktreffen „Pflege Elbe-Elster“ weiter mit Kurs auf Verzahnung und Austausch praktischer Erfahrungen

Rund 100 Gäste kamen zum diesjährigen Netzwerktreffen »Pflege im Landkreis Elbe-Elster«, folgten den vier Fachvorträgen und nahmen sich viel zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen

Rund 100 Gäste kamen zum diesjährigen Netzwerktreffen »Pflege im Landkreis Elbe-Elster«, folgten den vier Fachvorträgen und nahmen sich viel zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen

Die Netzwerktreffen „Pflege im Landkreis Elbe-Elster“ sind inzwischen zur guten Tradition geworden und so konnte der Pflegestützpunkt Herzberg am 21. November im Refektorium Doberlug-Kirchhain wieder rund 100 Gäste begrüßen, die sich beruflich, ehrenamtlich oder im privaten Bereich mit dem Thema Demenz beschäftigen. Vorschusslorbeeren gab es gleich zu Beginn von Andrea Schütze aus dem Referat Seniorenpolitik und Pflege vom Gesundheitsministerium. „Das seit 2012 in Elbe-Elster aufgebaute Netzwerk von Ärzten, Krankenhäusern, häuslicher und stationärer Pflege sowie die Verzahnung unterschiedlichster Hilfen sei einmalig in Brandenburg“. Das diesjährige Netzwerktreffen wird mit seinen Themen weiter dazu beitragen, alle Partner noch enger zu verzahnen, um die Pflegesituation im Landkreis Elbe-Elster weiter zu verbessern. Der Anteil der Menschen mit Pflegebedürftigkeit in Brandenburg liegt bei 4,5 %, Tendenz steigend. Grund genug für das Land, die Hilfestrukturen weiter zu entwickeln, um die Pflege der rund 111.000 Menschen sicher zu stellen. Ein Ziel ist dabei der weitere Aufbau eines Demenzzentrums zur Entlastung von pflegenden Angehörigen, zur Selbsthilfe und für eine gesellschaftliche Teilhabe der betroffenen Menschen. Pflegedienstleister, Seniorenbeiräte, Wohlfahrtsverbände, Kommunen, Sanitätshäuser, Hausärzte, Wohnungsanbieter, Kirchenvertreter und Leistungsanbieter der sozialen und pflegerischen Versorgung im Landkreis sind mit diesen Fragen mehr oder weniger im Alltag konfrontiert, deshalb ist ein professionelles Ineinandergreifen entscheidend. Denn, so wusste auch Sonja Köpf vom Kompetenzzentrum Demenz für das Land Brandenburg: „Menschen mit Pflegebedarf oder Angehörige von Pflegebedürftigen sind auf gute Beratung angewiesen, wenn es um die Gestaltung, Organisation oder Finanzierung von Pflege oder das Wohnen im Alter geht. Elbe-Elster ist hier Vorreiter, denn im Pflegestützpunkt Herzberg finden Ratsuchende eine wertvolle Anlaufstelle, die kostenfrei eine umfassende, kompetente und unabhängige Beratung bietet.“

Sonja Köpf: Demenz ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen der Gedächtnisleistungen

Sonja Köpf: Demenz ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen der Gedächtnisleistungen

Doch auch mit den alljährlichen Netzwerktreffen bietet der Landkreis seit 2012 eine Plattform zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch an. Die Zusammenkünfte vermitteln Informationen, geben Akteuren die Möglichkeit miteinander ins Gespräch zu kommen, fördern eine Vernetzung und helfen Kooperationen anzubahnen. So haben sich die Organisatoren in diesem Jahr für vier Themen entschieden, die in Fachvorträgen praxisnah erörtert wurden.

Andrea Schütze: Das seit 2012 in Elbe-Elster aufgebaute Netzwerk ist einmalig in Brandenburg

Andrea Schütze: Das seit 2012 in Elbe-Elster aufgebaute Netzwerk ist einmalig in Brandenburg

Demenz – herausforderndes Verhalten Betroffener verstehen, ambulante Demenzdiagnostik im Elbe-Elster-Klinikum, Gesundheitsförderung – Aufgabe in Kommunen und gut älter werden im vertrauten Wohnumfeld, waren die Themen 2106. Anne-Marie Gundermann, verantwortlich für die Arbeit des Pflegestützpunktes sagte: „Ich denke, alle Pflegebedürftigen haben Anspruch darauf, dass angemessen für sie gesorgt wird. Das macht einen Teil ihrer unveräußerlichen Menschenwürde aus. Am Zustand des Pflegewesens lässt sich ganz gut die Humanität einer Gesellschaft ablesen!“ Sie belegte, die Zahl der Pflegebedürftigen wächst aufgrund der demographischen Entwicklung rapide. Dazu gehört auch das Risiko, wegen Gebrechlichkeit oder wegen alterstypischer Krankheiten wie Alzheimer und Demenz besonders intensiver Pflege und Anteilnahme zu bedürfen. Glücklicher Weise nimmt in jüngster Zeit das öffentliche Bewusstsein für die Herausforderungen und Belastungen, die damit verbunden sind, zu. Das ist gut so und ermuntert die Mitarbeiterinnen vom Pflegestützpunkt, diesen Weg weiter zu gehen. Dennoch, pflegerische Sachkunde und menschliche Zuwendung sind durch nichts zu ersetzen. Darum sind auch Strukturen wichtig, durch die gute Pflege erst möglich wird: vom Ausbildungswesen bis zur Pflegesatzverordnung. Bei der Beratung geht es nicht nur um die Pflege selbst, sondern auch um weitere Hilfen im sozialen Bereich, wie zum Beispiel „Essen auf Rädern“, den altersgerechten Umbau der Wohnung, „Besser Leben im Alter durch Technik“, neue Wohnformen oder um Selbsthilfeangebote für die pflegenden Angehörigen.

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