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10.04.2015

Historische Schlacht – modern inszeniert

Museum „Mühlberg 1547“ lockt ab 25. April mit überregional bedeutender Dauerausstellung

Die Grafik zitiert Tizians berühmtes Gemälde von Kaiser Karl V. nach der Schlacht bei Mühlberg 1547 und verbindet den Sieger über den sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I. von Sachsen mit der Probstei Mühlberg - Sitz des neuen Museums des Landkreises

Die Grafik zitiert Tizians berühmtes Gemälde von Kaiser Karl V. nach der Schlacht bei Mühlberg 1547 und verbindet den Sieger über den sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I. von Sachsen mit der Probstei Mühlberg - Sitz des neuen Museums des Landkreises
© Steffen Kazmierczak (Die Piktografen GmbH)

Kaum jemand weiß, dass sich im idyllischen Landkreis Elbe-Elster im Südwesten Brandenburgs vor rund 500 Jahren bei der Schlacht nahe Mühlberg Weltgeschichte abspielte. Das soll sich nun ändern: Am Samstag, dem 25. April, eröffnet das traditionsreiche Mühlberger Museum ab 13 Uhr bei einem Tag der offenen Tür nicht nur in der frisch sanierten Klosterpropstei, sondern auch mit gänzlich neuem Inhalt. Unter dem Titel „Mühlberg 1547“ wird das Museum dann auf moderne Weise an die europaweit bedeutende Schlacht und die Reformation erinnern. Der Eintritt am Eröffnungstag ist frei.

Anhand von Mühlberger Glaubenszeugnissen, wie zum Beispiel dieser kunsthistorisch wertvollen Heiligenfigur, die Maria mit dem Christuskind darstellt, wird die Reformation auch in ihren lokalen Erscheinungen in der neuen Dauerausstellung im Museum Mühlberg

Anhand von Mühlberger Glaubenszeugnissen, wie zum Beispiel dieser kunsthistorisch wertvollen Heiligenfigur, die Maria mit dem Christuskind darstellt, wird die Reformation auch in ihren lokalen Erscheinungen in der neuen Dauerausstellung im Museum Mühlberg
© Kulturamt LK EE

Als im Jahre 1531 in Mühlberg die Neue Propstei im Auftrag des Zisterzienser-Nonnenklosters Mühlberg erbaut wurde, war die Reformation bereits im vollen Gange. Bereits acht Jahre später wurde das Kloster in Folge der kirchlichen Erneuerungsbewegung aufgelöst. 1547 schließlich standen sich in der Schlacht bei Mühlberg das katholische Heer Kaiser Karls V. und die Truppen des protestantischen Schmalkaldischen Bundes in einer entscheidenden Schlacht gegenüber: Die Katholiken siegten, der Führer der Protestanten, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, geriet in Gefangenschaft. „Die Schlacht beeinflusste damit den weiteren Verlauf des 16. Jahrhunderts entscheidend, Mühlberg wurde durch das kriegerische Ereignis zu einem historischen Erinnerungsort von europäischer Dimension. Mühlberg gehört daher auch zu den ‚Stätten der Reformation’, die das Europäische Kulturerbesiegel tragen dürfen“, erläutert Martina Pöschl, Verantwortliche für das Museum „Mühlberg 1547“ beim Landkreis Elbe-Elster.

Das Museum »Mühlberg 1547« befindet sich in der Neuen Propstei, die mit einem aus der Entstehungszeit von 1531 stammenden Schmuckgiebel mit gotischen Stilelementen verziert ist.

Das Museum »Mühlberg 1547« befindet sich in der Neuen Propstei, die mit einem aus der Entstehungszeit von 1531 stammenden Schmuckgiebel mit gotischen Stilelementen verziert ist.
© Kulturamt LK EE

Heutzutage ist die Stadt Mühlberg ein ganz besonderes Kleinod mit einer beeindruckenden Altstadt, zu der auch das aus dem 13. Jahrhundert stammende Kloster sowie die Propstei gehören. Wenn Ende April nach über dreijähriger Sanierung der Klosterpropstei das Museum mit neuer Dauerausstellung zum Thema Reformationsgeschichte und die Schlacht bei Mühlberg eröffnet, werden damit zugleich die Potentiale der Stadt als reformationsgeschichtlich bedeutender Standort erschlossen. „Mit dem Ausbau und der Profilierung der Neuen Propstei wird im Land Brandenburg ein Museum geschaffen, das eine wichtige Ergänzung zu den reformationsgeschichtlich bedeutsamen Stätten in Wittenberg und Torgau bietet und die Kulturlandschaft an der Elbe bereichern wird. Zudem unterstreicht das Museum ‚Mühlberg 1547’ einmal mehr, dass diese Region spannende Geschichte und Geschichten zu erzählen hat“, ergänzt Christian Heinrich-Jaschinski, Landrat des Landkreises Elbe-Elster.

Anhand von Mühlberger Glaubenszeugnissen, wie zum Beispiel dieser liturgischen Handschrift, wird die Reformation auch in ihren lokalen Erscheinungen in der neuen Dauerausstellung im Museum "Mühlberg 1547" gezeigt.

Anhand von Mühlberger Glaubenszeugnissen, wie zum Beispiel dieser liturgischen Handschrift, wird die Reformation auch in ihren lokalen Erscheinungen in der neuen Dauerausstellung im Museum "Mühlberg 1547" gezeigt.
© Kulturamt LK EE

„Den Mittelpunkt des neu konzipierten Museums wird künftig eine Medieninszenierung bilden, die die Schlacht aus drei unterschiedlichen Perspektiven vorstellt. Daneben stehen die Protagonisten, allen voran Kaiser Karl V. aus dem Hause Habsburg, der durch eine lebensgroße Kopie des berühmten Reiterbildnisses von Tizian dem Besucher sehr lebendig präsentiert wird“, verrät Martina Pöschl. Die Propstei selbst wird das größte „Exponat“ der künftigen Ausstellung sein, denn sie gilt in ihrer Gestalt und Ausgestaltung als bauliches Symbol der Gegenreformation. „Insbesondere die großformatigen Wand- und Deckenmalereien aus dem 16. Jahrhundert, für deren Restaurierung wir als Landkreis allein rund 30.000 Euro bereitgestellt haben, sind eine Augenweide. Die gleiche Summe hat auch die Stadt für die Umsetzung des Museumskonzeptes von der Sparkasse im Landkreis Elbe-Elster bekommen. Das Ergebnis zeigt, dass hier jeder investierte Euro gut angelegtes Geld ist. Das Mühlberger Museum stärkt über den Tag hinaus die Kette der Reformationsstätten in Mittel- und Ostdeutschland, macht neugierig auf unsere Region und bereichert die Museumslandschaft im Landkreis nachhaltig“, so der Landrat.

Einen persönlichen Eindruck vom neuen Museum „Mühlberg 1547“ gibt es bei kostenfreiem Eintritt am 25. April im Rahmen eines Tages der offenen Tür. Von 13 bis 19 Uhr sind dabei viele Angebote geplant. Unter anderem werden das Duo Diana Tobien aus Berlin und Ángel Rubio aus Madrid Weltmusik, Flamenco und Jazz präsentieren.

Kontakt


Herr Torsten Hoffgaard

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