Ein Romantiker auf dem Land: Achim von Arnim auf Wiepersdorf
Die Historikerin Dr. Iris Berndt erzählt am 23. Juni um 18.00 Uhr im Museum Schloss Doberlug vom Landleben des berühmten Schriftstellers Achim von Arnim (1781-1831). In Berlin konnte er trotz seiner Bekanntheit als romantischer Dichter nicht dauerhaft Fuß fassen. Finanzsorgen drängten ihn 1814 in das Ländchen Bärwalde auf seinen allerdings verschuldeten Besitz. Er betrieb Landwirtschaft aus Anschauung und in laufender Aneignung praktischer Kenntnisse. Seine Frau Bettina bevorzugte nach ein paar Jahren allerdings das Leben in Berlin. Deswegen hinterließ das in moderner Fernbeziehung lebende Paar einen großartigen Briefwechsel, der Einblick in die besonderen Freuden und Herausforderungen adeligen Landlebens gibt. Dabei geht es etwa um Feste wie das Stollenreiten, um zerstörerischen Sturm, anhaltenden Regen, Gerichtstage, die Schwierigkeiten des Transports auf dem Lande, untreue Dienstboten, einen betrügerischen Pächter oder die Bauernabfindung im Zuge der Stein-Hardenberg‘schen Reformen. Als Achim von Arnim kurz vor seinem 50. Geburtstag unerwartet starb, hatte er die Schulden abgetragen und die Grundlagen für den Familienbesitz in Wiepersdorf bis 1945 gelegt.
Die Kunsthistorikerin, Historikerin und Autorin Dr. Iris Berndt hat mit ihrem Band „Sächsisches Brandenburg“ (2014) die kulturellen Besonderheiten im Süden des Landes Brandenburg in den Blick genommen und damit Pionierarbeit geleistet. 2019 erschien von ihr „Brandenburgs schöner Süden. Wanderungen durch den Landkreis Elbe-Elster“. Sie ist Mitglied der Brandenburgischen Historischen Kommission und war 2021 Stipendiatin in Schloss Wiepersdorf. Die Lesung findet am Donnerstag, 23. Juni, 18.00 Uhr, im Museum Schloss Doberlug statt. Es wird um Voranmeldung unter Tel. 035322 6888520 oder per E-Mail unter museum-schlossdoberlug@lkee.de gebeten. Eintritt 10,00 Euro, ermäßigt 8,00 Euro.
