Der Kampf zweier Adelsfamilien um die Vorherrschaft in Sachsen
Neben den wettinischen Markgrafen von Meißen gehörten die Burggrafen von Dohna im 13. Jahrhundert zu den einflussreichsten Adelsgeschlechtern der Region um Dresden. Sie zeichneten sich nicht nur bei der Stadtentwicklung von Dresden, sondern vor allem durch die erfolgreiche Kolonisation im Osterzgebirge aus. Dort erlangten sie eigene Landesherrschaft und liefen den Wettinern den Rang ab. Schon früh gingen die Wettiner zur Gegenoffensive über und drängten die burggräflich-dohnaische Herrschaft zurück. Im frühen 15. Jahrhundert eskalierte die Dohnaische Fehde, als Markgraf Wilhelm von Meißen zur angeblichen Wahrung des Landfriedens gegen die Dohnaer Burggrafen vorging. Mehrere Sprösslinge der Burggrafenfamilie verloren während dieser Kämpfe ihr Leben. Schließlich belagerte und eroberte der Wettiner Wilhelm die mächtige Dohnaer Burg selbst. Die Familie musste ihre Stammherrschaft verlassen und im Exil neu beginnen.
Dr. André Thieme ist Bereichsleiter bei den Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten Sachsen und durch zahlreiche Veröffentlichungen zur sächsischen Landesgeschichte bekannt geworden. Seit über 20 Jahren beschäftigt er sich mit der Geschichte der Burggrafschaft Dohna. Mit seinem Vortrag am 28. April um 18.00 Uhr im Museum Schloss Doberlug macht er neugierig auf die zukünftige Dauerausstellung des Museums, die ab Herbst 2022 die Aspekte mitteleuropäischer Adelskultur im Kontext der Sammlung Dohna-Schlobitten präsentieren wird.
Eintritt 6,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro. Um verbindliche Voranmeldung unter Tel. 035322 6888520 oder museum-schlossdoberlug@lkee.de wird gebeten.