Meilenstein für Hochwasserschutz in Elbe-Elster
Brandenburgs Umwelt- und Klimaschutzminister Axel Vogel hat am Donnerstag, dem 10. Oktober, gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten des Landkreises Elbe-Elster, Roland Neumann, zwei wichtige Deichbauabschnitte in Mühlberg/Elbe eingeweiht, die den Stadtbereich vor Hochwasser schützen und dafür erhöht und verstärkt wurden. Eine erste Bewährungsprobe beim Hochwasser im September haben die Deiche bereits bestanden. Im Anschluss informierte sich Minister Vogel in Herzberg über die dortige Sanierung der Elsterdeiche im Stadtgebiet.
Minister Axel Vogel: „Das Hochwasser im September und Anfang Oktober hat einmal mehr eindringlich vor Augen geführt, dass wir beim Hochwasserschutz nicht nachlassen dürfen. An der Oder sind die Deiche seit 1997 nahezu vollständig ertüchtigt worden. Mit dem jetzt fertig gestellten Bauabschnitt in Mühlberg wird nun eine der letzten verbliebenen Schwachstellen an der Elbe behoben.“
Einweihung der Deichbauabschnitte in Mühlberg/Elbe
Der Bereich der Elbe im Landkreis Elbe-Elster erstreckt sich von Gaitzsch im Süden bis an die Ortslage Stehla im Norden und passiert die Stadt Mühlberg/Elbe. Die Hochwasserereignisse in den Jahren 2002 und 2013 haben gezeigt, dass die Hochwasserschutzanlagen im Raum Mühlberg keinen ausreichenden Schutz bei Extremhochwassern gewährleisten können. Mit den beiden nun fertig gestellten Deichabschnitten wird der Schutz für die Stadt Mühlberg wesentlich erhöht. Die Deichkronen wurden an den Bemessungswasserstand 10,11 Meter am Pegel Mühlberg plus Freibord angepasst. Das entspricht dem Scheitelwasserstand im August 2002 und damit einem statistisch seltener als einmal in 100 Jahren vorkommenden Hochwasser.
Die Verstärkung der Elbehauptdeiche wird auch weiterhin als eines der Schwerpunktvorhaben des Landes auf dem Gebiet des Hochwasserschutzes fortgeführt. Im Raum Mühlberg sind bislang über 13 Kilometer des Elbehauptdeichs erneuert und damit 72 Prozent der Deiche, weitere fünf Kilometer (das Teilobjekt 4) müssen noch verstärkt werden. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahmen betragen knapp 50 Millionen Euro. Seit 1997 wurden von den fast 900 Millionen Euro für den Hochwasserschutz in Brandenburg rund 200 Mio. Euro für die Deiche und Anlagen an der Elbe investiert.
Roland Neumann, Erster Beigeordneter des Landkreises Elbe-Elster: „Hochwasserschutz ist Landesaufgabe. Das Land muss dieser Verantwortung weiter konsequent nachkommen: durch rasche Planung, schnelle Bauumsetzung und personelle Verstärkung in diesem sensiblen Bereich. Wichtig ist, die geplanten Maßnahmen an der Elbe schnell zum Schutz der Menschen zum Ende zu bringen!“
Hochwasserschutz an der Schwarzen Elster
Im Anschluss informierte sich Umwelt- und Klimaschutzminister in Herzberg über die dortigen Sanierungsarbeiten der Elsterdeiche. Nach mehrjähriger Planungszeit erfolgte dort Ende 2023 der Baustart zur Verbesserung des Hochwasserschutzes. Dabei werden in einem ersten Teilobjekt die innerstädtischen Hochwasserschutzanlagen verstärkt und teilweise neugebaut. In einem zweiten Teilobjekt ist der Neubau von Flügeldeichen vorgesehen.
Das erste Teilobjekt unterteilt sich in sechs Planungsabschnitte – vier linksseitig, zwei rechtsseitig der Schwarzen Elster –, von denen zunächst zwei entlang des linksseitigen Ufers umgesetzt werden. Dabei handelt es sich um den 600 Meter langen Bereich südlich des Elsterwehrs bis zur Ortsgrenze und um den 1.091 Meter langen Deichabschnitt nördlich der B87-Brücke bis zur Brücke Kaxdorf.
„Die Vorbereitung und Umsetzung der Maßnahmen war von einer sehr guten Zusammenarbeit mit allen Beteiligten geprägt, und die Abstimmungen mit dem Landkreis und den Anwohnern liefen sehr gut. Das macht Hoffnung, auch die noch offenen Bauabschnitte im Stadtgebiet im Bereich des Stadtparks und der rechten Deichseite zügig weiter voranzubringen“, so Roland Neumann.
Das Land plant, für die Umsetzung des Teilobjektes 1 insgesamt 15,2 Millionen Euro aus EU- (ELER), Bund- und Landesmitteln einzusetzen.