Marktgespräch „REGIONAL TUT GUT“ in Doberlug-Kirchhain
Leckere und lokal produzierte Lebensmittel mit kurzen Lieferwegen in die Region – darum geht es schon seit fast 20 Jahren bei den Marktgesprächen im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. Agrar- und Umweltminister Axel Vogel, der als Schirmherr am 18. Oktober gemeinsam mit dem Landrat des Landkreises Elbe-Elster, Christian Heinrich-Jaschinski, und dem Naturparkleiter Lars Thielemann die Marktgespräche eröffnete, unterstrich die Vorteile regional erzeugter Lebensmittel und die Bedeutung der Brandenburger Naturlandschaften als Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung.
Agrar-Umweltminister Axel Vogel: „Der Verbrauchertrend zu regionalen Produkten ist nicht erst seit der Corona-Pandemie zu beobachten. Zudem ist es laut Ernährungsreport des Bundes mittlerweile mehr als 80 Prozent der Befragten wichtig, dass ihre Lebensmittel aus der Region stammen. Dieser Trend ist erfreulich. Regionale Lebensmittelproduktion fördert auch die Unabhängigkeit der Produzenten vom Großhandel und langen Lieferketten, die Wertschöpfung vor Ort und die Transparenz durch einen direkten Kontakt zum Erzeuger. Durch kurze Lieferwege bleibt die Frische der Produkte erhalten, und auch das Klima profitiert davon. Deshalb ist es gut und wichtig, Verbraucher und Produzenten an einen Tisch zu holen und gemeinsam Möglichkeiten zu suchen, wie die Regionalität von Produkten und deren Vermarktung gestärkt werden kann.“
Bei der seit 2002 vom Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft zusammen mit dem Tourismusverband Elbe-Elster-Land e.V. und dem Landkreis Elbe-Elster sowie der IHK organisierten Marktgesprächen kommen Erzeugerinnen und Erzeuger wie Landwirte, Fischer und Jäger mit Unternehmern aus der Gastro- und Beherbergungswirtschaft zusammen. In der Vergangenheit sind bereits Projekte wie die „Regionale Speisekarte“, das „Heidelamm“ oder Gemeinschaftsaktionen von Gastronomen wie die Apfel- oder Karpfenwochen daraus hervorgegangen.
Landrat Christian Heinrich-Jaschinski: „Das Marktgespräch knüpft an diese Initiativen an und möchte das Netzwerken untereinander weiter unterstützen. Die rege Teilnahme unterstreicht, dass wir damit offene Türen einrennen. Landwirtschaftsbetriebe wie Röderland, Schradenfrucht Gröden, Biohof Werenzhain, die Niederlausitzer Heidemanufaktur und das Weingut Schurig sind genauso dabei wie ein gutes Dutzend Gaststätten aus der Region. Wenn wir so erreichen, dass durch unsere Marktgespräche neue Verbindungen zwischen Landschaft und Küche entstehen, dann ist das gut für die regionale Wertschöpfung, besser für das Klima und bleibt dem Gast in guter Erinnerung.“
Obwohl die Vorzüge regionaler Lebensmittel auf der Hand liegen, kommen sie dennoch weiterhin zu selten auf den Teller. Nach den coronabedingten Einschränkungen für gastronomische Betriebe sollte das Marktgespräch in diesem Jahr für eine Wiederbelebung der regionalen Verarbeitungsketten beziehungsweise zum Einstieg in diese motivieren. Das Regionalsiegel „Elbe-Elster“, der Einkaufsführer „Elbe-Elster-Land“ oder die „Heimathäppchen“ sowie die „Picknickmomente“ bieten bereits Orientierung beim bewussten Einkauf. Trotzdem sind direkte Kooperationen zwischen Erzeugern, Verarbeitern und Verbrauchern nicht selbstverständlich. Das Marktgespräch hat das Ziel, diese Akteure besser zu vernetzen.
„Unsere 15 Nationalen Naturlandschaften in Brandenburg bieten eine einzigartige und schützenswerte Natur“, so Agrar-Umweltminister Axel Vogel. „Aber sie haben auch als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung besonders im ländlichen Raum Vorreiterfunktionen. Das zeigen zahlreiche Projekte zum nachhaltigen Wirtschaften, zu klimaschonender und insektenfreundlicher Landwirtschaft, nachhaltigem Tourismus und – nicht zuletzt – auch nachhaltiger Gastronomie. Insofern sind unsere Großschutzgebiete auch wegen regionaler und hochwertiger Leckerbissen eine Reise wert.“
Um die Vermarktung von regionalen Lebensmitteln auch weiterhin zu fördern wird das Landwirtschaftsministerium Wertschöpfungskettenentwicklerinnen und -entwickler fördern, die beim Aufbau von regionalen Vermarktungsstrukturen unterstützen, die Direktvermarktung durch Förderprogramme stärken und ein regionales Qualitätszeichen einführen, um regionale Produkte beispielsweise auch in der Gemeinschaftsverpflegung zu stärken. (Gemeinsame Pressemitteilung Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg/ Pressestelle Landkreis Elbe-Elster)