Letzte Gelegenheit: Die große Welt ist da, wo wir sind
Mehr als 6.000 Besucher haben sich bisher die Ausstellung „Die große Welt ist da, wo wir sind. Der Jugendclub Extrem 1984 – 1994“ angeschaut. Wer es noch nicht ins Museum Schloss Doberlug geschafft hat, um sich die laute, bunte und fantastische Lugauer Clubwelt anzuschauen, hat nur noch bis zum 6. Oktober Zeit. Am 7. Oktober schließt die Ausstellung ihre Türen unwiderruflich. Danach lebt der Club weiter in den Erinnerungen derjenigen, die ihn miterlebt haben, in Frank Kiesewetters Fotos und in Alexander Kühnes Büchern. Der von ihm herausgegebene, zeitgleich erschienene Fotobildband entwickelte sich in kürzester Zeit zum Sammlerobjekt und ist inzwischen bis auf sehr wenige Exemplare vergriffen.
Lugau, ein Dorf zwischen Brandenburg und Sachsen, ist in den achtziger und frühen neunziger Jahren das Mekka für Independent-Musikenthusiasten in Ostdeutschland. Dort imitieren sie den Habitus und das Aussehen junger Menschen aus dem Westen und feiern den Tanz auf dem Vulkan. Dass diese Revolution auf einem Dorf-Saal der Nachwelt erhalten geblieben ist, liegt vor allem an den Fotos von Frank Kiesewetter und Henri Manigk. Das Museum Schloss Doberlug widmet dem Lugauer Jugendclub Extrem bis Oktober 2024 eine Ausstellung. Der ehemalige Commoediensaal der Sachsen-Merseburger Herzöge im Schloss, unsaniert und sonst nicht zugänglich, gibt den passenden Rahmen: Barocke Festkultur, gebrochen durch den Rohbauzustand des Saals, trifft auf DDR-Subkultur.
Die Ausstellung ist Teil der Kulturlandkampagne Brandenburg 2024, die unter dem Leitmotiv WELTEN VERBINDEN steht und das Projekt fördert. Möglich gemacht wurde sie zudem mit Eigenmitteln des Landkreises Elbe-Elster sowie mit freundlicher Unterstützung der Zobel & Co GmbH sowie der Jürgen Torner GmbH.