Wissen, was die Menschen glücklich macht
#Zuhörenstatturteilen #Miteinander #WenndieWeltKopfsteht
Die Sozialstruktur Elbe-Elsters hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Kontinuität und Wandel, Chancen und Krisen, Umbruch und Aufbruch sind beständige Begleiter einer Region, in der sich vielleicht genau deshalb gute Ideen entwickeln und kreative Lösungswege ausmachen lassen. Im Landkreis leben mehr als 100.000 Menschen, von denen viele die Vorzüge des Ländlichen klar vor Augen haben. Natürlich leben, Eigenes verwirklichen und sozial eingebunden sein, sind in Elbe-Elster gut miteinander zu vereinen. Dennoch durchziehen tiefe Spuren der gewaltigen Transformationsprozesse vergangener Jahre die Lebensläufe der Menschen. Schwierige Erfahrungen wie Arbeitslosigkeit, Abwanderung und Überalterung fordern bis heute ihren Tribut.
Die Sozialwissenschaftlerin Dr. Juliane Stückrad forschte zu Unmut und Protestkulturen in Ostdeutschland. Nach der Jahrtausendwende lebte sie in einem kleinen Dorf in Elbe-Elster und besuchte im Rahmen ihrer Forschung die hiesigen HARTZ-IV-Demonstrationen. Ausgerüstet mit diesem Aufnahmegerät, hörte sie den Menschen zu. Sie nahm ihren Unmut ernst und schuf Verständnis, indem sie Besonderheiten Ostdeutschlands mit wissenschaftlicher Erkenntnis untersetzte. Zugleich gab sie den vielen ostdeutschen Mutigen, die von unerschütterlichem Aufbauwillen beseelt sind, fair und gleichberechtigt eine Stimme.
Stückrads Arbeit unterstrich, was Menschen in Elbe-Elster und andernorts glücklich macht: eine erfüllte Arbeit, gute Beziehungen zu Freunden und Familie, Hobbys und Interessen sowie eine gewisse finanzielle Sicherheit. Dieses Wissen um Wünsche und Bedürfnisse der Menschen hilft, angemessen auf Veränderungen zu reagieren. Genau dafür geht Elbe-Elster auch in Zukunft in die Vollen: für starken Zusammenhalt, mehr Chancenvielfalt und für ein harmonisches Miteinander in einer lebenswerten Umwelt.