„Mittendrin statt außen vor“ - Motto beim Fest der Regionen
Teilhabe aller Menschen wichtiges Anliegen/ Landkreis feierte mit zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft einen begeisternden Abend auf Gut Saathain/ Sandshow und Kulturdarbietungen begeisterten das Publikum
Nicht Sand in die Augen streuen, sondern den Blick schärfen für die Vorzüge und Stärken der Region – das wollte einmal mehr auch das diesjährige Fest der Regionen des Landkreises am 28. April auf Gut Saathain. Mit tatkräftiger Unterstützung der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ erlebten die zahlreichen Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft einen begeisternden Abend unter dem Motto „Mittendrin statt außen vor“. Faszinierende Bilder aus Sand – von der Hamburger Künstlerin und Illustratorin Vernessa Himmler von „passion2move“ live und mit flinker Hand filigran am Leuchttisch entworfen und sofort auf die Bühnenleinwand projiziert – zeigten den Landkreis als Ort zum Leben, in dem die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben ein wichtiges Anliegen ist.
„Wir wollen diesen Tag nutzen, um zu zeigen, was hier bei uns geleistet wird. Wir in Elbe-Elster haben allen Grund, mit Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu uns und unserem Landkreis zu stehen“, sagte Gastgeber Landrat Christian Heinrich-Jaschinski zur Eröffnung. Und mit Blick auf das Veranstaltungsmotto fügte er hinzu:
„Dass Behinderung nur als Verschiedenheit aufgefasst wird, das ist ein Ziel, um das es uns gehen muss“, und „weitest mögliche Einbeziehung in unser Leben sind wir Menschen mit allen Arten von Behinderungen und ihren Familien schuldig.“
Wie das in der Praxis bereits vorbildlich funktioniert, das demonstrierte die Stiftung Elsterwerk an diesem Abend eindrucksvoll. Das Sozialunternehmen kann mittlerweile auf über 25 Jahre erfolgreiches Wirken zurückblicken. Ein Vierteljahrhundert Mut, Stärke und unermüdliches Engagement und der Wille, die Teilhabe für Menschen mit Behinderungen ganz selbstverständlich für alle Bereiche des Lebens zu ermöglichen, das verdeutlichte Dr. Frank Hamann, Vorstand der Stiftung „ElsterWerk“ in seiner Ansprache. Für das Erreichte stehen viele Höhepunkte in den vergangenen Jahren.
Die Gäste des diesjährigen Festes der Regionen konnten sich selbst ein Bild davon machen, wozu Menschen mit Behinderungen fähig sind – durch gezielte Hilfe, Unterstützung und Förderung. Ob leckeres Fingerfood beim Gästeempfang zur Begrüßung, kunstvolle Blumensträuße, stimmungsvolle Gesangs-, Trommel-, Tanz- und Theaterdarbietungen – die Mitarbeiter vom „Blauhaus“ und von „florafinesse“ sowie die Bühnenprotagonisten der Elsterwerkstätten verzauberten das Publikum und wurden dafür mit lang anhaltendem und starkem Applaus belohnt.
Behinderte Menschen brauchen kein Mitleid. Sie benötigen Solidarität und Unterstützung. Sie gehören in die Mitte der Gesellschaft. Sie haben ein Recht auf Teilhabe an Bildung, an Arbeit, an Freizeit - wie alle anderen Menschen auch. Das unterstrich auch die Podiumsdiskussion mit rbb-Moderatorin und Wetterreporterin Ulrike Finck, die durch den Festabend führte. Ihre Gesprächspartner Andreas Schulze (Werkstattratsvorsitzender), Landrat Christian Heinrich-Jaschinski, ElsterPark-Leiter Robert Haenzel und Dietmar Koßagk, Leiter der Grund- und Oberschule Elsterwerda, stimmten darin überein, dass Integration erst erreicht ist, wenn wir Freude und Dankbarkeit, Kummer und Sorgen unabhängig davon ausdrücken können, ob wir oder die Gesprächspartner Menschen mit oder ohne Behinderung sind.
Es sei eine schwere, aber notwendige und immerwährende gemeinsame Aufgabe, bestehende Benachteiligungen von Behinderten zu überwinden. Das diesjährige Fest der Regionen unter dem Motto „Mittendrin statt außen vor“ wollte seinen Beitrag dazu leisten, indem es das Erreichte würdigte, Denkanstöße gab und den Gästen Gelegenheit bot, über weitere Ziele miteinander ins Gespräch zu kommen.
Darüber hinaus bestand an dem Abend die Möglichkeit, erstmals die neue Ausstellung „Geld & Kunst“ des Ostdeutschen Sparkassenverbandes zu besichtigen. Der Vorsitzende des Fördervereins Gut Saathain, Joachim Pfützner, hatte diese zusammen mit Landrat Christian Heinrich-Jaschinski zum Auftakt des Festes der Regionen eröffnet. Die Schau, die mit Unterstützung der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ ermöglicht wurde, konfrontiert den Betrachter sowohl mit Deformationen echter Geldscheine als auch mit der Erfindung ganz neuer.
Es werden u.a. Kunstwerke aus geschredderten D-Mark-Banknoten präsentiert. Dazu gibt es Einblicke in uralte Brauchtümer und Sagen, und natürlich karikieren Künstler das Thema Geld auf faszinierende Art und Weise. Die Ausstellung auf Gut Saathain ist bis zum 23. Juni 2017 sonnabends, sonntags sowie feiertags jeweils von 14 bis 17 Uhr sowie nach vorheriger Absprache zu sehen.