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18.11.2019

Kreisheimatkundetag zu Gast in Doberlug-Kirchhain

Jubiläumssymposium im Refektorium beleuchtete Adelskultur an Elbe und Elster
Gastgeber und Referenten des 25. Kreisheimatkundetages v.l.n.r.: Dr. Vinzenz Czech, Ulf Lehmann, Babette Weber, Claudia Meckel, Prof. Josef Matzerath, Dr. Lars-Arne Dannenberg und Kulturamtsleiter Andreas Pöschl.

Gastgeber und Referenten des 25. Kreisheimatkundetages v.l.n.r.: Dr. Vinzenz Czech, Ulf Lehmann, Babette Weber, Claudia Meckel, Prof. Josef Matzerath, Dr. Lars-Arne Dannenberg und Kulturamtsleiter Andreas Pöschl.
© Pressestelle LKEE Torsten Hoffgaard
Der Kreisheimatkundetag feierte in diesem Jahr 25. Geburtstag. Mitte der 90er Jahre im damaligen Wahrenbrücker Schützenhaus aus der Taufe gehoben, begann die Geschichte der beliebten und traditionsreichen Veranstaltungsreihe. Seitdem greifen die Symposien im Landkreis regionalhistorische Themen auf, rücken verschiedene Aspekte der Geschichte in den Vordergrund und regen Heimathistoriker und Wissenschaftler zum intensiven Diskurs an. Neun treue „Stammgäste“, die von Anbeginn immer dabei waren, wurden zum Jubiläum mit einem Blumengruß willkommen geheißen. In diesem Jahr lud der Veranstalter, das Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster, am 16. November ins Refektorium nach Doberlug-Kirchhain ein. Roland Neumann, Beigeordneter und Dezernent des Landkreises, eröffnete zusammen mit Doberlug-Kirchhains Bürgermeister Bodo Broszinski die Veranstaltung.
Der Beigeordnete und Dezernent Roland Neumann eröffnete das Jubiläumssymposium.

Der Beigeordnete und Dezernent Roland Neumann eröffnete das Jubiläumssymposium.
© Pressestelle LKEE Torsten Hoffgaard
Roland Neumann würdigte in seiner Ansprache das Engagement für die Heimatpflege im Landkreis und dankte den zahlreichen Akteuren für ihren Einsatz. „Ich freue mich, dass sich bei uns in der Region so viele Menschen für Kultur-, Heimat- und Brauchtumspflege interessieren und engagieren. Unsere Heimatkundetage sind immer auch ein wenig Standortbestimmung: Wo kommen wir her, und wo wollen wir hin. In diesem Jahr bestimmte das Fontanejubiläum vielfach unsere Kulturagenda. Mit zwei Kunstausstellungen, sechs Lesungen, vier Fontane-Picknicks und zwei thematischen Stadtführungen hat der Landkreis seinen Beitrag dazu geleistet. Und da adelige Lebenswelten eine herausragende Rolle in Fontanes Wirken spielten, lag das Thema für den diesjährigen Kreisheimatkundetag auf der Hand.“
Von Anfang an dabei v.l.n.r.: Kulturamtsleiter Andreas Pöschl, Andreas Findeisen, Annelore und Klaus -Peter Grobe, Gisela und Horst Gutsche, Renate und Peter Sachse, Günter Brochwitz und Horst Firme, Beigeordneter Roland Neumann.

Von Anfang an dabei v.l.n.r.: Kulturamtsleiter Andreas Pöschl, Andreas Findeisen, Annelore und Klaus -Peter Grobe, Gisela und Horst Gutsche, Renate und Peter Sachse, Günter Brochwitz und Horst Firme, Beigeordneter Roland Neumann.
© Pressestelle LKEE Torsten Hoffgaard
Das Symposium berührte verschiedene Aspekten regionaler Adelsgeschichte und beleuchtete, wie Adelsfamilien unsere Region über Jahrhunderte geprägt haben. In seinem Einführungsvortrag sprach Prof. Josef Matzerath vom Lehrstuhl für sächsische Landesgeschichte an der TU Dresden über „Adliges Selbstverständnis vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart“. Dr. Vinzenz Czech vom Historischen Institut der Universität Potsdam gab im Anschluss einen Überblick zum Adel in der Niederlausitz und ging dabei nicht nur auf Entstehungsgeschichte und Ausformungen, sondern auch auf das kulturhistorische Erbe des Adels in dem Landstrich ein. Einen lokalen Aspekt steuerte Ulf Lehmann mit seinem Vortrag zum regionalen Adel im Widerstand gegen Hitler bei. Er ging dabei insbesondere auf die Familien Palombini und Tresckow ein. Dr. Lars-Arne Dannenberg vom Zentrum für Kultur/ Geschichte Niederjahna führte mit seinem Beitrag zum bevorstehenden Ausstellungsprojekt des Museums Schloss Doberlug. In seinem Vortrag schilderte er die Hintergründe für den Aufbau der wettinischen Territorialherrschaft und die Verdrängung der Dohnas aus Sachsen und ging somit auf die sächsischen Wurzeln des später in Ostpreußen ansässigen Adelsgeschlechts ein. Einen Ausblick auf das Kunstinventar der Burggrafen, Grafen und Fürsten zu Dohna in Doberlug gab im Anschluss Claudia Meckel, Kustodin der Sammlung Dohna bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Rund 2.000 Einzelobjekte werden künftig in Schloss Doberlug präsentiert.
Knapp 100 heimatgeschichtlich Interessierte und Historiker waren am 16. November ins Refektorium nach Doberlug gekommen.

Knapp 100 heimatgeschichtlich Interessierte und Historiker waren am 16. November ins Refektorium nach Doberlug gekommen.
© Pressestelle LKEE Torsten Hoffgaard
Darunter befinden sich Gemälde, Grafiken, Bücher, Skulpturen, Möbel, Textilien, Silber, Glas und Porzellan. Dieser Bestand europäischer Adelskultur gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen seiner Art in deutschem Museumsbesitz. Den Schlusspunkt setzte die Leiterin des Museumsverbundes Elbe-Elster, Babette Weber, mit einer kurzen Einführung in die aktuelle Sonderausstellung des Museums Schloss Doberlug, die sich mit dem Chronisten Brandenburger Adelswelten, Alexander Duncker, beschäftigt. Zwischen 1857 und 1883 veröffentlichte der Verleger und Herausgeber eine groß angelegte Grafiksammlung zu preußischen Herrenhäusern, die als bildliches Pendant zu Fontanes ‘Wanderungen‘ gilt. Die Schau ist noch bis zum 24. November zu sehen. Nach dem Symposium hatten die Teilnehmer der Veranstaltung Gelegenheit, im Museum Schloss Doberlug die beiden Sonderausstellungen des Museums „Wir decken die Tafel. Vorbote der Sammlung Dohna in Doberlug“ sowie „Fontanes Illustrator. Alexander Duncker – Chronist Brandenburger Adelswelten bei fachkundigen Führungen zu erkunden.

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