„Musikschulen öffnen Kirchen“ - Dorfkirche Buckau war erstmals dabei
Konzert am Vorabend zum Tag des offenen Denkmals am 10. September
Als wichtiges kulturelles Zeugnis im Herzberger Ortsteil Buckau ist die im Jahre 1861 errichtete neogotische Backsteinkirche. Mit einem Benefizkonzert zum Erhalt der Kirche beteiligte sich in der Veranstaltungsreihe „Musikschulen öffnen Kirchen“ in diesem Jahr wieder die Kreismusikschule „Gebrüder Graun“. Nunmehr bereits im zehnten Jahr mit 16 Konzerten. Buckau war am 10. September erstmals mit dabei, verkündete stolz zu Beginn die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Regina Schulze und freute sich neben dem 20-köpfigen Regionalbläserchor Nord/Ost weitere 15 junge Musiker in ihrer beschaulichen Kirche begrüßen zu dürfen. Für die musikbegeisterten Buckauer und den Gästen war das Konzert eine gute Gelegenheit, musikalische Vielfalt an historischer Stätte zu erleben und mit ihrer Spende einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Kirche zu leisten. „Mit dem Dach soll begonnen werden, dann erst folgen die weiteren Arbeiten“, erläuterte Regina Schulze die Planungen. Das vielseitige Musikprogramm der Schülerinnen und Schülern der Kreismusikschule des Landkreises Elbe-Elster erspielte sich viel Applaus, denn das Konzert startete gleich mit der „Festlichen Intrade“ von Edgar Räuschel durch den Regionalbläserchor.
Unter der künstlerischen Leitung und Moderation von Thomas Brünnich präsentierten sich Solisten und Ensembles. Flötenschülerinnen und -schüler spielten Renaissance- und Barockmusik, Trompeten- und Gitarrenstücke folgten.
Mit dabei Madina Stöck, Simon und Paul Staab, Jonas Richter oder auch Jay Luca Beyer. Mal ruhig, mal tänzerisch, mal mitreißend und mal träumerisch, die rund 30 Stücke waren gut gemischt und den Musikschulpädagogen Cornelia und Thomas Brünnich, Ulli Zech sowie Rainer Frieß war anzusehen, dass ihr solche Konzerte mit Musikschulschülern zwischen acht und fünfzig Jahren auch in den kleinen Kirchen des Landkreises Spaß machen. Thomas Brünnich warb nebenbei für die Musikschule und meinte, auch im höheren Alter kann man ein Instrument erlernen, die Musikschule ist hier für alles offen. Während des Konzertes konnte man seine Blicke durch die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtete Kirche schweifen lassen. Am 25. Oktober 1861 erfolgte die Einweihung der bis heute erhaltenen Saalkirche.
Diese, von den im Rundbogenstil entworfenen kleineren Vorstadt- und Dorfkirchen der Berliner Schule beeinflusste Kirche, wurde vom damaligen Kirchenbaurat Ritter projektiert und durch den Liebenwerdaer Bauinspektor Meyer ausgeführt. Das Innere des Raumes prägt der Triumphbogen mit der Aufschrift: „Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“
Mit ihrer Reihe „Musikschulen öffnen Kirchen“ reagiert der Förderkreis „Alte Kirchen Berlin-Brandenburg“ auf die auch im Land Brandenburg spürbare Entwicklung, dass viele Kirchen ihre angestammte Funktion im dörflichen oder städtischen Umfeld einbüßen und somit in der Folge dauerhaft verschlossen bleiben. Sie verlieren damit ihre gemeinschaftsbildende Funktion und geraten auch in ihrem baulichen Bestand zunehmend in Gefahr. Die Musikschulen, auch im Landkreis Elbe-Elster, wollen die Kirche wieder ins Dorf holen. Seit der Premiere von „Musikschulen öffnen Kirchen“ im Jahr 2006 werden die Konzerte der jährlichen Reihe begeistert aufgenommen.